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BLiS - Blended Learning im Strafvollzug

BLiS - Blended Learning im Strafvollzug

Kernaufgabe des Projekts war die Entwicklung von pädagogisch-didaktischen Handlungsansätzen für Lehrende im Strafvollzug, mit denen die Themen Demokratie, Vielfalt und Toleranz behandelt werden können.

Das Projekt berücksichtigte vorhandene Erfahrungen der Bildungsarbeit im Strafvollzug und vernetzte die neuen Bildungsmaßnahmen mit bestehenden Aktivitäten. Durch seinen länderübergreifenden Ansatz übernahm es eine koordinierende Funktion für die pädagogisch-didaktische Weiterentwicklung der E-Learning-Angebote im Strafvollzug der beteiligten Bundesländer. Für die Arbeit mit digitalen Medien und Werkzeugen - unter besonderer Berücksichtigung von Blended-Learning-Angeboten auf der Basis einer vorhandenen Lernplattform - hieß das:

  • Inhaltlicher Ausbau: Mittels Blended-Learning entstanden neue Bildungsangebote und -materialien für die bisher unterrepräsentierten Themenfelder interkulturelles Lernen, Förderung von Demokratie, Toleranz und Vielfalt sowie Auseinandersetzung mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Extremismus. Diese wurden in die berufs- und allgemein bildenden Angebote des Strafvollzugs integriert.
  • Regionale Ausweitung: Das Projekt unterstützte den Transfer der von den Ländern des Nordverbunds bereits genutzten Lernplattform auf weitere Bundesländer (z. B. Südwestverbund, Sachsen-Anhalt) und stellte für die Implementation der Lernplattform in bisher nicht beteiligten Justizvollzugsanstalten didaktische Beratung bereit.
  • Länderübergreifende Vernetzung: Die Lernortkooperation zwischen den beteiligten Justizvollzugsanstalten wurde gestärkt, sodass Synergieeffekte und gemeinsames Lernen möglich wurden.
  • Erweiterung der Lernanlässe: Durch die Einbeziehung des Freizeitbereichs in die Bildungsmaßnahmen - v. a. im Jugendvollzug - wurden die Lernmöglichkeiten der Gefangenen erweitert.

Hauptzielgruppe des Projektes waren die Pädagogen und Multiplikatoren in Haftanstalten der elf beteiligten Bundesländer (Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein). Ihnen wurde Beratung und Weiterbildung angeboten.

Um Blended-Learning als eine ergänzende Form des Lernens und Lehrens im Strafvollzug zu etablieren, bedurfte es einer Stärkung der Kompetenzen des Personals der Justizvollzugsanstalten in den relevanten Komponenten dieses neuen Lernarrangements. Zum Blended-Learning gehören Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien und Werkzeugen, in der didaktisch sinnvollen und begründeten Verknüpfung verschiedener Lernformen sowie in der Befähigung der Lernenden, ihren Lernprozess selbst steuern zu können. Das Projekt erreichte auch die Zielgruppe der Haftinsassen direkt, indem es Blended-Learning-Unterricht auf Basis der elis-Lernplattform vor Ort begleitete.

Die Schulung des pädagogischen Personals erfolgte im Rahmen von Blended-Learning-Schulungen.

Das Projekt „BLiS“ wurde im Rahmen des Bundesprogramms „XENOS - Integration und Vielfalt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds sowie die Justizverwaltungen der beteiligten Bundesländer gefördert.

 

 

Logo: Bundesministerium für Arbeit und Soziales