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Medien auf dem Land

Medien auf dem Land

Wie können Medien in ländlich geprägten Regionen Zusammenhalt und Partizipation fördern? Dieser Frage widmete sich das Modellprojekt „Medien auf dem Land“. Von 2011 bis 2014 wurden Kommunikationsstrukturen im Amt Döbern-Land analysiert und gezielt Medienkompetenzangebote geschaffen.

Das Amt Döbern-Land ist eine dünn besiedelte Region im Landkreis Spree-Neiße. Die geringe Wirtschaftskraft und der Rückbau der Infrastruktur führen bei vielen Bürgern zu Perspektivlosigkeit und Politikverdrossenheit. Dagegen und als Prävention gegen Rechtsextremismus bot das Projekt den Menschen in Döbern-Land an, Medien als eine Möglichkeit zu begreifen, sich in die öffentliche Kommunikation über die eigenen Angelegenheiten einzubringen.

Analysen der Medienrezeption und der Kommunikationsstrukturen zeigten, dass das Interesse, Medien aktiv zum Austausch oder Kommentieren von lokalen Geschehnissen zu nutzen, wenig ausgeprägt war. Mit gezielter, aufsuchender Öffentlichkeitsarbeit fanden sich Interessenten für diverse Medienkompetenz-Workshops, aus denen ein fester Autorenkreis für die Leserreporter-Plattform „Leser für Leser aus Döbern-Land“ rekrutiert werden sollte. Das Blog-System wurde gemeinsam mit der Lausitzer Rundschau realisiert. Ausgewählte Texte erschienen auch in der Printausgabe der Zeitung.

Ein weiterer Projektbaustein ermutigte zu medialer Öffentlichkeit und stärkte gleichzeitig ein positives regionales Selbstbild: Eine Sammlung von Texten und Bildern unter dem Titel „Geschichten aus dem Leben – Menschen in Döbern-Land“ stellt exemplarisch Lebensgeschichten vor. Diese wurden von jungen Autoren und Autorinnen aus der Region geschrieben und erschienen als Buch und online.

Auf der Fachtagung „Zivilgesellschaftliches Engagement und Aktivierung demokratischer Kommunikationskultur im ländlichen Raum“ wurden die im Projekt gewonnenen Erfahrungen vorgestellt. Die daraus entwickelten Handlungsempfehlungen und Hilfsmittel für ähnlich strukturierte Ansätze in ländlichen Räumen wurden veröffentlicht unter folgendem Link.

Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium des Innern im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“