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EastWestSideStory – eine HipHop-Oper gegen Gewalt

EastWestSideStory – eine HipHop-Oper gegen Gewalt

Das Projekt wendete sich an weibliche und männliche jugendliche Inhaftierte unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds. Ihnen wurde die Möglichkeit gegeben, sich mit eigenen und fremden Gewalterfahrungen sowie Rollenbildern und Vorurteilen auseinanderzusetzen. Die Aufarbeitung der Problematik geschah durch die Entwicklung und Aufführung einer HipHop-Oper.

In einer auf zwei Jahre angelegten Zusammenarbeit zwischen der Justizvollzugsanstalt für Frauen (Lichtenberg) und der Jugendstrafanstalt Berlin (Plötzensee) entstand die HipHopOper „EastWestSideStory“. Das Projekt sollte exemplarisch zeigen, dass die gemeinsame künstlerische Arbeit von Jugendlichen den schwierigen Prozess der Auseinandersetzung mit eigener und fremder Gewalt zu nachhaltig positiven Ergebnissen führen kann.

Thematische Grundlage war das Musical „West Side Story“ mit der Musik von Leonhard Bernstein. Die Szenen wurden von den Jugendlichen, ausgehend von eigenen Erfahrungen, analysiert und interpretiert, um sie danach in ihre Sprache, Musik und soziokulturellen Kontexte zu übertragen. Das Projekt wurde medienpädagogisch und therapeutisch begleitet.

Persönliche Treffen der beiden Gruppen kamen sehr selten (Stückplanung, Aufführungen) und nur entsprechend den Haftbedingungen in Frage. Die Kooperation zwischen den beiden Theatergruppen in den Haftanstalten wurde daher vor allem durch die Projektmitarbeiter/-innen, über bereits im Projekt MEMBER erprobte Formen der Internet-Kommunikation und durch den Austausch von Filmszenen organisiert. Letztere enthielten Teile der Handlung, die in das Stück integriert wurden. Hierdurch waren auch getrennte Aufführungen möglich.

Die Live-Aufführungen in den Justizvollzugsanstalten wie auch die Filmszenen vermittelten das Grundanliegen der Produktion sowohl anderen Gefangenen als auch Jugendlichen außerhalb der Mauern.

Premiere war am 24. Februar 2010. Eine öffentliche Aufführung fand am 25. Februar 2010 in der JSA Berlin statt.

Das IBI war für die Koordination des Projekts sowie für die medienpädagogische Begleitung verantwortlich.